Im Zeitalter der Digitalisierung greifen wir immer weniger zu Stift und Papier, um einen handschriftlich verfassten Brief zu verschicken. Trotzdem machen unsere Herzen einen kleinen Hüpfer, wenn wir die Post holen und eine dieser Raritäten zwischen Rechnungen und Werbung entdecken. Kennen Sie es auch? Werfen Sie gemeinsam mit uns einen Blick auf die Geschichte dieser Schriftstücke und erfahren Sie, was sie eigentlich so besonders macht. 

Briefe verschicken im Wandel der Zeit – von der Taube zur E-Mail

Wann haben Sie das letzte Mal einen Brief oder vielleicht auch nur eine Postkarte von Freunden oder Verwandten bekommen? Beziehungsweise, wie häufig kommt es vor? Wahrscheinlich nicht so oft, wie Sie oder wir es gern hätten. Dabei liegt die Ursache nicht darin, dass wir heutzutage weniger miteinander kommunizieren. Ganz im Gegenteil – wir hören mehr denn je von den Menschen um uns herum. Doch die Art, wie wir miteinander sprechen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte drastisch verändert.  

Ägypter, Römer und die Entwicklung des geeigneten Mediums

Das Briefe-Verschicken hat eine lange Geschichte, für die wir etwa 3.500 Jahre in die Vergangenheit reisen müssen. Sie beginnt im damaligen babylonischen Reich – heute Irak und Syrien. Vorerst ritzten lediglich Herrscher und Hohepriester ihre Belange in Tontafeln, denn das Vermitteln von Nachrichten war zu dieser Zeit eine langwierige und teure Angelegenheit. Aus diesem Grund beschränken sich die ersten uns bekannten Zeilen auf politische, religiöse sowie wirtschaftliche Thematiken, die als für die Führung der Länder relevant erachtet wurden. 

Mit der Entwicklung des Papyrus im alten Ägypten im 3. Jahrtausend vor Christus gestaltete sich dieser Prozess schon etwas einfacher. Botschaften konnten schneller verfasst, aufgerollt und ohne Probleme zu Fuß überstellt werden. Schiffe, mit welchen diese über größere Distanzen transportiert wurden, lassen sich heute als erste Form der Post bezeichnen. 

Unter der Herrschaft Kaiser Augustus entstand im Römischen Reich schließlich ein erstes staatliches Beförderungsunternehmen namens cursus publicus. Über dieses wurden Briefe sowohl zu Fuß als auch zu Pferde zugestellt. Die Boten brachten ihre wertvolle Fracht bis zu einer gewissen Station entlang der Hauptstraße, wo ein Nächster sie in Empfang nahm und weitertrug. Später wechselte man an diesen Punkten die müden Pferde aus. Dieses System war vorerst ebenfalls nur Funktionsträgern und militärischen Autoritäten zugänglich. Das Verschicken privater Nachrichten war weiterhin politisch untersagt. 

Zwischen mittelalterlichem Europa und persischen Weltreich

Ähnliche Bestimmungen ließen sich während des Hochmittelalters in Europa finden. Hier durften vorrangig Herrscher, Vertreter der katholischen Kirche sowie Teilnehmer des Fernhandels Briefe verschicken. Hinzu kamen separate Botendienste der Klöster, die aufgrund der Papstwahl einen Nachrichtenverkehr mit der zentralen Lenkung in Rom hegten. Doch nicht nur die deutsch-römischen Machthaber, sondern auch die Könige Englands und Frankreichs verbesserten die Kommunikation innerhalb ihrer Länder. So erhielten die Fußboten Zugang zu Leihpferden, Herbergen und Flussschiffen. 

Außerhalb Europas entwickelte man die Postsysteme selbstverständlich ebenfalls weiter. Im arabischen Weltreich, das sich von Persien bis Spanien erstreckte, entstand ein organisiertes Nachrichtenwesen, bei dem gleichfalls vermehrt Brieftauben zum Einsatz kamen. Dies war zudem nicht nur der Ort, an welchem die Papierherstellung ihre Anfänge nahm, sondern an dem Boten auch erstmals Abzeichen tragen mussten. Diese Ausweise in Form von gelben Schärpen dienten der Erkennung aus weiter Ferne.

Erst im 11. Jahrhundert fand das Papier dann langsam ebenfalls Einzug in Europa. Da es damals aber immer noch recht teuer war, beschränkte sich der Briefverkehr wieder einzig auf die höheren Gesellschaftsschichten. Mit dem Beginn des Spätmittelalters um 1400 entstand allmählich eine erste länderübergreifende Kaufmannspost. Als im 15. Jahrhundert schließlich eine billigere Papierform eingeführt wurde, verbesserte man die Systeme sowohl in Rom als auch in Deutschland erneut. Neben optimierten Botenverfahren begannen beispielsweise Metzger einen Teil des Austausches zu übernehmen. 

Der Beginn des privaten Nachrichtenverkehrs 

Das bisher dem Adel vorbehaltene Privileg, alleinig Briefe zu verschicken, nahm im Jahr 1520 letztlich ein Ende. Denn der im niederländischen Raum vorerst insgeheim geduldete, private Postkurs nahm solche Ausmaße an, dass er schließlich offiziell erlaubt wurde. Dies löste eine erneute Überarbeitung des Systems um. Die Verlustquoten von Mitteilungen wurden verminderten, die Administration verbessert und vereinfacht sowie die Löhne der Boten angehoben.

Seit der Frühen Neuzeit waren somit große mitteleuropäische Städte weitgehend miteinander vernetzt. Und der Kurs stieg kontinuierlich an. Heute quellen unsere Postfächer voller E-Mails über, während uns auf anderen Plattformen und Social-Media zahllose weitere Nachrichten erreichen. Diese alle aufmerksam zu lesen, geschweige denn zu schätzen, ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. 

Möglicherweise haben sich historische Briefe in unserer Gesellschaft aus diesem Grund zu wahren Schätzen entwickelt. Nicht nur sind sie Zeugen einer anderen Zeit, sondern geben noch wahrhaftigen Einblick in die Gefühlswelten Ihrer Verfasser. Beethovens Bekundungen an seine unsterbliche Geliebte oder Rainer Maria Rilkes Dichterpost bewegen mehr in uns als die täglich in Deutschland verschickten 2,5 Milliarden E-Mails. Finden Sie nicht? 

Gute Gründe, um Briefe zu verschicken

Früher hat man Briefe verschickt, um die immer weiter wachsenden Gesellschaften zusammenzuhalten. Heute ist dies nicht mehr nötig, denn wir überbrücken große Distanzen binnen Sekunden. Warum also Freunden und Verwandten handschriftliche Nachrichten verfassen, wenn diese schon lange nicht mehr lebensnotwendig sind? Hier ein paar gute Gründe: 

  • Postkarten aus dem Urlaub oder ein persönliches Schreiben zum Geburtstag löst Nostalgie in uns aus. 
  • Sie rufen Vorfreude und vielleicht auch etwas Nervosität in uns hervor. 
  • Ihre Liebsten fühlen sich gewertschätzt, denn das Verfassen mit Stift und Papier braucht Zeit. 

Allerdings hat das Briefeschreiben nicht nur positive Auswirkungen auf unsere Gefühle und dient der Stärkung zwischenmenschlicher Beziehungen. Tatsächlich fördert es ebenfalls eine Reihe an kognitiven sowie kommunikativer Eigenschaften. 

  • Es gibt Ihnen Zeit, nachzudenken. Der Empfänger ist sich bewusst, dass nicht sofort eine Antwort folgt, wie es auf Social Media üblich ist. Nutzen Sie die Gelegenheit und werden Sie sich Ihrer Gefühle und Gedanken bewusst.
  • Sie müssen sich festlegen. Einmal abgeschickt, lässt sich Ihre Botschaft nicht mehr korrigieren. 
  • Hier ist Konzentration gefragt. Damit Ihnen beim Formulieren und Schreiben kein Malheur passiert, sollten Sie gedanklich vollkommen präsent sein. 
  • Ihr Gedächtnis wird trainiert. Verfassen Sie Zeilen per Hand, werden die Informationen im Hirn besser verarbeitet. Zudem fördert es Ihre Feinmotorik. 

Doch das eigentlich Schöne am Briefe verschicken, ist die Zelebrierung dahinter. Kuscheln Sie sich auf Ihren Lieblingsplatz im Wohnzimmer, setzen Sie sich im Urlaub an den Strand oder suchen Sie sich ein gemütliches Café und lassen Sie der Feder freien Lauf. Nutzen Sie die Gelegenheit, den Alltag zu entschleunigen und dessen digitalen Einflüssen für einen Moment zu entfliehen. Im Gegensatz zu einer E-Mail wird der Adressat Ihre Nachricht wahrscheinlich mehr als nur einmal lesen und wesentlich intensiver erleben. Bereiten also auch Sie Ihren Liebsten eine Freude und schreiben Sie drauflos! 

Verschönern Sie sich das Post holen mit individuell gestalteten Briefkästen von banjado! 

Schön gestaltete Briefe verschicken 

Damit sich die Empfänger Ihrer Briefe noch mehr freuen, können Sie Papier und Umschlag dekorieren. Alternativ gibt es auch eine Reihe an bereits wunderschön gestalteten Sets zu erwerben – die einfachste Methode für eine individuelle Sendung. Mögen Sie es noch ausgefallener, haben wir Ihnen hierzu abschließend noch einige Ideen mitgebracht. Probieren Sie diese beim nächsten Mal doch einfach aus: 

UmschlagBriefbogen
Falten Sie ihn selbst aus farbigem oder bunt bedrucktem Papier.Gestalten Sie den Umschlag mit Stiften, Stickern, etc. Verwenden Sie personalisierte Adressaufkleber.Verschließen Sie das Ganze mit Wachs und Siegel. Wählen Sie außergewöhnliche Briefmarken als Mini-Eyecatcher.Üben Sie sich in Schönschrift und lettern Absender und Adressat.Schreiben Sie mit verschiedenfarbigen Stiften.Malen Sie kleine Bilder und Dekorationen.Greifen Sie ganz traditionell zu Feder und Tinte. Legen Sie z. B. Fotos oder gepresste Blumen bei.Nutzen Sie auch hier Sticker, Stempel und Co. Schneiden Sie mit einer Zackenschere die Ränder dekorativ zu.

Fassen wir noch einmal zusammen. Wenngleich wir schon seit Jahrhunderten Briefe verschicken, hat sich diese Tradition im 21. Jahrhundert fast gänzlich ein Ende. Der Gang zur Post ist heute mehr notwendiges Übel als ein Akt der Zuneigung. Und das, obwohl Sie die hier beschriebenen Gefühle, die so ein persönliches Schreiben in uns auslöst, wahrscheinlich bestens kennen. Tragen Sie also dazu bei, diese Form des Austauschs am Leben zu erhalten und verfassen Sie gleich eine Botschaft für Ihre Liebsten!